Mit dieser alten Weisheit lässt sich die Reaktion auf unsere Mitteilung zur Analyse des Windatlas 2019 von Baden-Württemberg beschreiben. Am 11. 07. 2023 ging unsere Pressemitteilung zur erfolgreichen Peer-Review-Veröffentlichung der Analyse zum Windatlas raus. Es hat nicht lange gedauert, da reagierte prompt die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) mit der Veröffentlichung einer Kritik an der Studie, die im Heidelberger Wissenschaftsverlag Springer pupliziert wurde. Am 12.07.2023 ließ die Zeitung unter der Überschrift „Wissenschaft oder „Kampfschrift““ die Kritiker zu Wort kommen.
„"Die Methodik ist fehlerhaft", sagt Physiker Schlez. Die Autoren hätten etwa Daten von Messstationen genutzt, die dafür nicht geeignet sind…. Besonders irreführend findet er die Aussage, dass der häufigste Betriebszustand von Windrädern Stillstand sei. Das sei zwar mathematisch korrekt, aber falsch dargestellt: Denn es bedeute nicht, dass die Anlagen nicht wirtschaftlich betreibbar sind. "Da wurde einfach ein bisschen Statistik gespielt", so Schlez. Das sieht Prof. Ulrich Platt, Umweltphysiker an der Uni Heidelberg, ähnlich.
Für Schlez ist vor allem klar, was sie nicht bringt: "Das Paper ist nichtssagend in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit von Windrädern." Die Autoren betrieben keine Forschung, sondern Aktivismus: "Es wird relativ eindeutig Stimmung gemacht." Auch Platt sieht in dem Aufsatz eine "Kampfschrift": "Ich kenne aus dem Bereich Klima oder Elektromobilität solche Werke, in denen mit mathematischem Aufwand letztlich verschleiert werden soll, dass nur bestimmte Meinungen transportiert werden sollen." Dr. Axel Kleidon, der am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena an Grenzen Erneuerbarer Energien forscht, sieht die Autoren in der Tradition von Klimawandelleugnern…“
Die Kritiker fürchten wohl, dass ein Projekt auf dem Lammerskopf zwischen Heidelberg und Schönau sich nicht verwirklichen lässt, wenn das Konsortium aufgrund der Analyse abspringen sollte.
„"Das ist relativ ein guter Standort, absolut muss das aber noch bestimmt werden", erklärt Schlez. Das Heidelberger Konsortium aus Stadtwerken und Energiegenossenschaften, das sich für die Fläche bewirbt, ist von der Wirtschaftlichkeit jedenfalls überzeugt …“, so die RNZ. Der Physiker Wolfgang Schlez ist Geschäftsführer der Fa. ProPlanEn mit Sitz in Heidelberg, welche auf die Potenzial-Analyse für Windparkplanungen spezialisiert ist und damit privatwirtschaftliche Vorteile an der Projektierung von Windindustrieanlagen hat.
Eine fundierte Kritik an dieser Arbeit ist das jedenfalls nicht, wenn mit Begriffen, wie „Kampfschrift“ und „Klimawandelleugnern“ entgegnet werden muss. Hier hätte der Redakteur Denis Schnur doch mal genauer nachfragen müssen, wer hier „Stimmung“ macht.
Wir jedenfalls haben uns zu dieser Berichterstattung geäußert und uns an die RNZ mit einer Gegendarstellung gewandt. Wir hoffen doch sehr, dass die Redaktion sich der Ausgewogenheit in der Berichterstattung verpflichtet sieht und unsere Gegendarstellung veröffentlicht.
Unsere Pressemitteilung kann hier heruntergeladen werden:
Unsere Gegendarstellung zur Erwiderung der Vorwürfe steht hier zum Download bereit: