Was alles für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne benötigt wird, erkennen Sie aus den nachfolgenden Überlegungen:

Man stelle sich ein Windrad vor. Ein riesiger Rotor dreht sich. Allerdings nur, wenn der Wind weht. Aus den Zahlen der Energiewirtschaft geht hervor, dass Windkraftanlagen in Deutschland so ungefähr 20% der installierten Leistung zur Stromerzeugung abgeben. Sie haben einen Nutzungsgrad von 20%. Was bedeutet dies?

100% wäre die installierte Leistung oder die maximale Generatorenleistung, auch Nennleistung genannt. Wir nehmen zum einfachen Rechnen einen Abschnitt des Jahres von 100 Tagen heraus. Wenn das Windrad diese 100 Tage mit Volllast läuft, dann hat es einen Nutzungsgrad von 100%. Wenn es nur 20 Tage läuft, dann hat es einen Nutzungsgrad von 20%. Das heißt,  ein Windrad läuft an 20 von 100 Tagen. 80 Tage von 100 steht es still und produziert keinen Strom.

In diesen 80 Tagen benötigen wir jedoch ebenfalls Strom. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten.

  • Man baut in einiger Entfernung nochmals ein Windrad gleicher Größe und hofft darauf, dass dieses Strom liefert, wenn beim anderen kein Wind weht. Allerdings kann das auch nur 20 Tage liefern. Um an 100 Tage Strom zu bekommen brauchen wir also 5 Windräder (5x20=100).
  • Man baut einen Solarpark und kann diesen zur Stromerzeugung nutzen, wenn kein Wind weht. Solarparks arbeiten jedoch nur am Tage also brauchen wir für die Nacht Stromspeicher. Stromspeicher benötigen jedoch zusätzliche Energie um aufgeladen zu werden. Also brauchen wir eigentlich zwei Solarparks.
  • Man baut Stromspeicher. Zum Beispiel ein Pumpspeicherwerk. Speicher müssen aufgeladen werden. Diese Energie ist zusätzlich zum normalen Stromverbrauch notwendig. Sie können allerdings den Strom nicht über mehrere Tage und Wochen halten. Wenn es längere Zeit regnet, und kein Wind weht sind die Speicher bald erschöpft und wir benötigen weitere  Generatoren zur Stromerzeugung. 

Das Fraunhofer Institut für Windenergie hat in einer Simulation festgestellt: Wenn man ein ideales System von Windrädern, Solarparks, und Speicher hat, benötigt man trotzdem noch 70% an zusätzlichen Generatoren um die Stromversorgung sicherzustellen. Das heißt, trotzdem bekommen wir an 70 Tagen von 100 keinen Strom. Somit benötigen wir:

  • Zusätzliche Kraftwerke und Generatoren, die an diesen 70 Tagen einspringen können, um den vollständigen Strombedarf zu decken.

Zusammenfassend kann man sagen: Ein Windrad benötigt einen Solarpark und ein Pumpspeicherkraftwerk und nochmals Generatoren. Und dies alles in der gleichen Leistung wie das Windrad, um die Stromversorgung an allen Tagen zu sichern. Dazu kommen noch Leitungen und Steuerzentralen.

Der Nachteil der Wind- und Sonnenstromerzeugung liegt darin, dass man nicht vorhersagen kann, an welcher Stelle wie viel Strom zur Verfügung steht. Wir müssen die einzelnen Windparks, Solarparks, Speicher und zusätzliche Generatoren miteinander so mit Leitungen verbinden, dass auch der Strom überall hinkommt. Wir müssen die zur Deckung des  Strombedarfs benötigte Leistung mehrfach vorhalten. Man muss die Netze überall für die maximale Leistung auslegen. Dann benötigen wir Steuerzentralen, die dies alles überwachen.

Wirtschaftlich ist das nicht, da alles, was man zur Stromerzeugung und zum Stromtransport benötigt, mehrmals bereitgehalten und auch gewartet werden muss. Aus diesem Grund kann dieses System auch nicht effektiv arbeiten.

Dieses überdimensionierte System kostet damit mehr Geld und Energie, als es eigentlich kosten würde, wenn man eine gleichmäßige, bedarfsgerechte Stromerzeugung hat.

Effektiver und kostengünstiger ist es den Stromverbrauch zu reduzieren. Damit kann das Windrad entfallen. Die dafür notwendigen Zusatzeinrichtungen und das aufwändige Stromnetz auch. Wichtig dabei ist, Geräte und Technologien zu entwickeln, die nicht viel Strom brauchen. Gebäude zu bauen mit einer eigenen Stromversorgung. Den Strom so wenig wie möglich umzuwandeln und am besten so direkt wie möglich dort zu erzeugen, wo er auch gebraucht wird.

Allerdings ist eine Stromreduzierung mit der Vorstellung, dass Heizung und Mobilität ebenfalls mit Strom bertrieben werden soll, nicht umsetzbar. Somit laufen wir mit der von der Bundesregierung angedachten Energiewende in eine Kostenfalle mit unüberschaubarem Aufwand.

Was alles für die Stromversorgung aus Wind und Sonne benötigt wird, zeigt folgendes Bild:

Stromversorgung-aus-EE